Folge 35: Wir wollen die Trennung

Es gleicht einer Plage: Ex-Partner von Promis, einst unbekannte Menschen, vermehren sich rasant. Sie schleichen sich in die Schlagzeilen, setzen sich dort fest und begegnen uns täglich - obwohl wir doch im Grunde nichts von ihnen wissen wollen.

Estefania Küster zieht nach London. Sie tut es für ihren Sohn." Das war jetzt eine Schlagzeile auf Bild.de und nicht nur ich dürfte Schwierigkeiten gehabt haben, die Relevanz und Tragweite dieser Meldung zu begreifen, denn ich kenne Estefania Küster nicht. Sie wissen auch nicht, wer Frau Küster ist? Das zeigt, wie groß das Problem der Prominentenflut geworden ist, weite Kreise der Bevölkerung sehen sich damit bereits konfrontiert. Nun, Estefania ist eine Ex-Freundin von Dieter Bohlen und der verfügt ohne Zweifel über Prominentenstatus in Deutschland. Prominent zu sein ist aber ansteckend, und daher zählen auch alle Ex-Freundinnen sowie Ex-Frauen von Dieter Bohlen zur Prominenz und deswegen wird von einem gebildeten Menschen erwartet, auch den Namen Estefania Küster zu kennen bzw. zuordnen zu können, auch ohne die spezifizierende Erläuterung Ex-Freundin von.....

Dieter Bohlen ist diese Freundin los geworden, wir müssen weiter mit ihr leben. Erschwerend kommt hinzu: Prominente wie Dieter Bohlen wechseln ihre Partner mit überdurchschnittlicher Häufigkeit, das öffentliche Gedächtnis wird allmählich überfordert, allein schon durch die Meldungen der vergangenen Woche über einige von Bohlens Ex-Frauen: Razzia bei Verona, Naddels Zickenkrieg, Estefanias Umzug.

Denn wir sollen uns ja nicht nur die Namen von Dieter Bohlens Ex-Freundinnen merken, sondern auch noch die von Boris Becker (da gibt es übrigens eine Eselsbrücke: die meisten sind Schmuckdesignerinenn) und dann noch die von Lothar Matthäus (Eselsbrücke: die Abiturientinnen) sowie Dutzender anderer Prominenter.

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Kleiner Test gefällig? Wer oder was ist Patrice Farahmeh? Antwort: eine Ex von Boris Becker (Ausnahmen bestätigen ja die Regel: Frau Farahmeh ist noch keine Schmuckdesignerin). Die ansteckende Prominenz ist übrigens durchaus auch ein Los, das Männer treffen kann: Wir werden auch in Zukunft das Leben von Martin Krug verfolgen, ob es uns nun interessiert, was er macht oder nicht.

Gottseidank trägt der Neue von Frau Ferres keinen Allerweltsnamen, sondern einen leicht einzuprägenden Spitznamen: der Maschi. Doch mit einem Spitznamen allein wird dem Problem der Prominentenflut schwerlich beizukommen sein. Nachhaltig helfen dürfte allein das regelmäßige Studium der einschlägigen Fachpresse.