Helles Entsetzen

Um unser Bier beneidet uns die Welt (zumindest erzählen wir das der Welt gern). Dabei gehört die größte Brauerei, Paulaner-Hacker-Pschorr, längst zu Heineken. Und Spaten-Franziskaner-Löwenbräu ist Teil des Bierkonzerns Inbev. Gut, kein Problem, ist ja nur das Geschäftliche. Unterhaltsam wird es aber da, wo der Münchner sich viel auf seine Traditionen einbildet. Spaten-Franziskaner-Löwenbräu muss in den nächsten Jahren die gepachteten Innenstadtgebäude räumen. Die Brauerei braucht aber einen Platz innerhalb der Stadtgrenzen, um weiterhin echtes »Münchner Bier« verkaufen zu können und, noch wichtiger, das Ausschankrecht für das Oktoberfest zu behalten. Den internationalen Eigentümern ist das nicht ganz so wichtig, sie besitzen genügend andere Sudstätten, zum Beispiel in Prag oder Hannover. Im Ernstfall würde man natürlich sofort das Wiesn-Schankrecht ändern und Sondergenehmigungen verteilen. Dann aber müssten andere ihr Bier auch dort verkaufen dürfen, oder? Letzte Konsequenz: Es gäbe auf der Wiesn Bier aus aller Welt. Da würde er erschrecken, der Münchner. Aber das täte ihm ja mal ganz gut.