Da blinzelt man zwei, drei Mal - und plötzlich ist Beck, der scheinbar ewig junge, blassblonde Pop-Slacker aus Kalifornien, auch schon seit über 25 Jahren im Geschäft. Tatsächlich, sein Überhit »Loser« erschien im März 1993, lange her, aber vielleicht kommt es einem auch nur so vor, weil Beck seitdem immer da war. Er hat gemacht, was er wollte: zarten Songwriter-Pop, wilde Elektronik-Spielereien, gut gelaunten Amateur-Hip-Hop, behutsame Folklore - und mit allem Erfolg gehabt. Gerade ist sein zehntes Album erschienen, es heißt »Colors«.
Als SZ-Magazin-Redakteur Max Fellmann den Sänger zum Interview in London traf, wirkte Beck aber immer noch, als sei er überrascht vom Interesse an seiner Person. »Ich denke oft: Eigentlich übe ich noch«, sagt er im Gespräch, »irgendwann später sollte ich das alles mal ernsthaft angehen.« Dabei ist es gerade die Leichtigkeit, mit der er alles angeht, die ihn zum Phänomen gemacht hat. Aber seine beherzten Sprünge zwischen den Stilen bleiben nicht immer ohne Folgen, auch das verrät Beck: »Dafür zahle ich auch einen gewissen Preis. Ich verliere jedes Mal Hörer.«
Im Gespräch mit dem SZ-Magazin reflektiert Beck seine Entwicklung als Musiker und seine Arbeitsweise. Er überlegt, was seine Lieder über ihn als Menschen verraten, wählt die beste Songzeile aus, die er bislang geschrieben hat und erklärt seinen besonderen Bezug zur Band U2.
Und ja, er spricht auch über das eine Thema, um das man bei einer Begegnung mit Beck kaum herumkommt. Seit Jahren beschäftigt Fans wie Kritiker sein Verhältnis zu Scientology. Seine Frau gehört der Sekte an, sein Schwager auch, Beck selbst hat sich in der Vergangenheit positiv über Scientology geäußert. Im Gespräch offenbart er nun, wie er es mit der Religion hält - und warum Haie sein Blut riechen.
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Foto: Peter Hapak