Drei Spanier haben den Prototyp eines Urinals entwickelt, das nach dem Wasserlassen das Geschlechtsteil des Nutzers reinigt. Sensoren erkennen, wann der eigentliche Nutzungszweck beendet ist (»Pipi fertig«), dann sprüht das Gerät für drei Sekunden eine Reinigungslösung auf den wartenden Penis, der anschließend durch ein sanftes Luftgebläse getrocknet wird. Es gibt eine jahreszeitliche Anpassung (kühle Reinigung im Sommer, warm im Winter), und das Gerät erkennt die Länge des zu reinigenden Körperteils, um Treffgenauigkeit zu gewährleisten. Die Entwickler nennen es »Urinary 2.0«, die amerikanische Presse schwärmt vom »Schwanz-Bidet«: »Der Gipfel des Luxus'«. Bei einer Umfrage des englischen Daily Mirror sagten 11 Prozent auf die Frage, ob sie das »Urinary 2.0« nutzen würden: »Ich bin eine Frau.« 48 Prozent sagten: »Ja, sieht gut aus.« Kein Wunder, dass die findigen Pimmelwäscher dieses Wunder der Technik jüngst für 680.000 Euro an eine Firma verkauft haben, die nun an der Markt- und Serienreife arbeitet.
Die sich hieraus ergebenden Entwicklungen sind natürlich alarmierend. In Kneipen, die das »Urinary 2.0« installieren, wird man sich in Zukunft nicht retten können vor Männern, die zotigen Wortwitz damit treiben, sie hätten sich auf dem Klo »einen blasen« lassen, wenn sie lediglich automatisch dort haben abwickeln lassen, wofür man eigentlich zu Hause einen ganzen Raum hat (Badezimmer). Außerdem wird durch das »Urinary 2.0« auf die Dauer einer der klassischen und schönsten Urinalwand-Graffito-Sprüche verschwinden, der so manchem Besucher durch lebensnah formulierten Stoizismus die Pullerzeit verkürzt und die Seele vergrößert hat: »Der letzte Tropfen geht eh in die Hose.«
Und vor allem darf man den Nachahmereffekt nicht unterschätzen. Dass man mit der Entwicklung eines reinigenden Pinkelbeckens 680.000 Euro verdienen kann, wird die Phantasie von Hobby-Erfindern dramatisch anregen.
»Wo ist Papa?«
»Papa ist im Keller, stört ihn jetzt nicht, er baut an seinem Peniswender für Links- beziehungsweise Rechtsträger.«
»Wieso, Papa wollte doch eine Sackkratzmaschine ...«
»Das heißt Testikel-Teazzzer.«
»Also, das wollte er doch bauen.«
»Es gab da ein Problem mit dem Haftungsausschluss bei Fehlfunktion, sagt der Patentanwalt, das verstehst du nicht. Und jetzt geht spielen. Aber stört Papa nicht.«
»Krieg ich ein Pferd, wenn wir reich sind?«
»Nun lass uns doch erstmal abwarten, ob Vati auf der Freizeit, Touristik & Garten-Messe einen Hersteller für seine solarbetriebene Eierschaukel findet, ja? Dann kriegt ihr vielleicht sogar zwei.«
»Mama, was sind das für Geräusche?«
»Meine Güte. Da hat sich der Papa wohl wieder ungeschickt angestellt. Ist ja gut! Ich komme ja schon!«
Illustration: Joe Webb