Wie reagieren Sie auf Drohmails, Janine Wissler?

Die Bundesvorsitzende der Partei Die Linke im Interview ohne Worte über ihre Liebe zu Hessen, Fußballniederlagen und Lehren aus dem Corona-Jahr.

Geboren: 23. Mai 1981 in Langen, Hessen
Beruf: Politikerin 
Ausbildung: Studium der Politikwissenschaften in Frankfurt am Main Status: Das Herz schlägt links

Im Elternhaus hing das Porträt von Rosa Luxemburg, berichtet die Hessenschau. Vielleicht färbte der Geist des Bildes auf Janine Wissler ab. Früh war sie politisch aktiv, zuerst in Jugendgruppen und linksradikal-marxistischen Parteigruppen, die teilweise vom Verfassungsschutz beobachtet wurden, danach als Landtagsabgeordnete und Fraktionschefin der Linken im hessischen Landtag. Einzige Unterbrechung: die drei Jahre, in denen sie im Baumarkt arbeitete. Schadet ja nicht, persönliche Erfahrungen im Niedriglohnsektor zu sammeln, wenn man sich dann die Bekämpfung von ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen auf die Fahnen schreibt. Als bissige Rednerin argumentierte sie sich rasant an die Spitze der Linken. Seit Februar 2021 ist sie Bundesvorsitzende, seit dem 10. Mai Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, selbst unter Gegnern gilt sie als Polit-Talent. Im klassischen Marx-Engels-Jargon fordert sie mehr soziale Gerechtigkeit, plädiert für Umverteilung, ruft zum Klassenkampf auf, setzt sich für Frieden und Klimaschutz ein. Janine Wissler wirkt wie eine, die sich nicht einschüchtern lässt, auch nicht von den Morddrohungen des NSU 2.0 – eine, die sich traut, radikal zu sein und von der bürgerlichen Mitte abzurücken. Manchmal besteigt sie auch nur Gipfel – sie ist Mitglied im Alpenverein.