Sagen Sie jetzt nichts, Brendan Gleeson

Der Schauspieler Brendan Gleeson im Interview ohne Worte. Über die Sinnfrage des Lebens, den Unterschied zwischen Iren und Engländern und kaltblütige Mörder.

    Brendan Gleeson

    Geboren: 29. März 1955 in Dublin
    Beruf:
    Schauspieler
    Ausbildung: Schauspiel an der Royal Academy of Dramatic Art in London
    Status: Torfig, rauchig, im Abgang variantenreich

    Ein Star wollte Brendan Gleeson nie werden. Er hatte immer Angst, dass ihn die Schauspielerei langweilen würde, wenn er sie zu seinem Beruf machte. Gleeson war Anfang dreißig, vierfacher Vater, unterrichtete in Irland Gälisch und Englisch und spielte nebenher ein bisschen Theater. Er hatte seine Ruhe, und es hätte ewig so weitergehen können, wenn da nicht immer mehr Angebote und Anrufe gekommen wären, die dazu geführt haben, dass er am Ende doch den Lehrer aufgegeben und mit Hollywood angebandelt hat, erst vorsichtig, dann heftig. Und heute? Ist er knapp sechzig und spielt praktisch jedes Jahr in einem Kinofilm mit: In Braveheart kämpfte er um Schottland, in Scorseses Gangs of New York um Manhattan, für seine Rolle als Winston Churchill in Into the Storm erhielt er einen Emmy. Große Figuren mag er, hat Gleeson mal gesagt, normale liebt er. Und auf der Straße wird er längst regelmäßig angesprochen, vor allem von Kindern - wegen seiner Rolle als Alastor Moody in den Harry Potter-Filmen. Sein Gesicht, diese Mischung aus Knautschkissen und Bulldogge, bleibt einfach im Gedächtnis. Im Moment ist Gleeson in der Tragikomödie Am Sonntag bist du tot im Kino zu sehen. Er spielt einen Priester, dem bei der Beichte sein Tod vorhergesagt wird.

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    Fotos: Alfred Steffen