Sagen Sie jetzt nichts, Caroline Link

Die Regisseurin Caroline Link über ihre Erfahrungen in Hollywood, Urlaub mit Kollegen und Geheimnisse in der Ehe.

    CAROLINE LINK

    Geboren:
    2. Juni 1964 in Bad Nauheim 
    Beruf: Regisseurin, Drehbuchautorin
    Ausbildung: Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München
    Status: Wieder irgendwo in Afrika

    Sie gehört zu den besten Regisseurinnen der Welt. Und trotzdem: Parallelen zu den Größten ihrer Zunft sieht sie nicht, nachgeeifert habe sie erst recht niemandem. Sagt sie. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: So ganz stimmt das nicht. Ohne Strom und Telefon stürzte sich Caroline Link im Jahr 2003 für Nirgendwo in Afrika ins kenianische Hinterland, wie einst Werner Herzog in den Dschungel von Peru (sie jedoch erhielt für ihren Film einen Oscar, Herzog ging mit Fitzcarraldo leer aus); in 17 Jahren hat Link nur fünf Kinofilme abgedreht. Einzig Stanley Kubricks perfektionsgesteuertem Wir-drehen-jede-Szene-125-Mal-Schneckentempo ist es zu verdanken, dass sie damit keinen neuen Rekord aufgestellt hat (Kubrick: 13 Filme in 46 Jahren). Und während Alfred Hitchcock, als er 1968 mit einem Ehren-Oscar bedacht wurde, immerhin noch ein kurzes »Thank you« für die Jury übrig hatte, schaffte es Link, selbst diese kühle Zurückhaltung zu unterbieten – sie reiste erst gar nicht zur Preisverleihung. Gut, von Rainer Werner Fassbinder heißt es, er habe seine Schauspieler drangsaliert. Das macht Link nicht. Noch nicht. Ihr neuer Film Exit Marrakech läuft seit dieser Woche im Kino.

    Fotos: Alfred Steffen