Sagen Sie jetzt nichts, Cyndi Lauper

Ein Interview, in dem die Sängerin nichts sagt und doch alles verrät: über Latexkostüme, ihren 13-jährigen Sohn und ihre Hymne für Homosexuelle.

    Name: Cynthia Ann Stephanie »Cyndi« Lauper
    Geboren: 22. Juni 1953 in Queens, New York
    Beruf: Sängerin, Songwriterin
    Ausbildung: Highschool-Abschluss
    Status: Die Barbie der Achtzigerjahre

    Cyndi Lauper beugt sich kurz vor dem Konzert vornüber, greift mit beiden Händen in ihre Haare und wuschelt sie so lange durcheinander, bis ihre Frisur einem Mopp ähnelt. Dann richtet sie sich wieder auf und tastet mit den Handflächen das Volumen der abstehenden Haare ab, als wäre ihr Kopf ein großer grellblonder Ballon. »Das ist ein Tick von mir, ein Ritual«, sagt sie lächelnd. Erst dann betritt sie die Bühne, wo sie in den nächsten zwei Stunden auch ihre einstigen Hits wie Girls Just Want To Have Fun, Time After Time, She Bop oder True Colors singt. Sie trägt ein eng anliegendes schwarzes Lederkostüm und springt auf ihren hochhackigen Schuhen hin und her, wälzt sich auf dem Rücken, hüpft durch die Zuschauerreihen und erinnert jeden an das Rotzgören-Image, das sie vor dreißig Jahren berühmt gemacht hat. Nach dem Konzert sagt ein Fan zu ihr: »In den Achtzigerjahren waren Sie meine Stilikone!« Und Lauper lacht laut auf: »Wie meinst du das: ›ich war‹? Darling, ich hoffe, das bin ich immer noch!« Laupers neues Album heißt Memphis Blues.

    Fotos: Tibor Bozi