Sagen Sie jetzt nichts, Léa Seydoux

Schauspielerin Léa Seydoux über Zornesausbrüche, ihre Mutter und wie man als Zwölfjährige auf hohen Schuhen läuft.

    LÉA SEYDOUX

    Geboren: 1. Juli 1985 in Paris
    Beruf: Schauspielerin
    Ausbildung: Schauspielschule
    Status: La Seydoux

    In Frankreich lächelt sie gerade von so gut wie jedem Plakat: Léa Seydoux, Zahnlücke, kindliche Nase. In Deutschland wurde sie spätestens mit ihrer Rolle als Emma in Blau ist eine warme Farbe bekannt. Emma, blaue Haare, große Klappe, verführt die verträumte Adèle. Es folgt eine der intensivsten Liebesgeschichten, die man je auf der Leinwand gesehen hat. Für den Film gewannen sowohl der Regisseur als auch beide Hauptdarstellerinnen letztes Jahr die Goldene Palme in Cannes. Danach ging es hoch her: Die Frauen beklagten sich über die Qualen, denen sie der Regisseur, Abdellatif Kechiche, ausgesetzt habe. Léa Seydoux sagte, beim Drehen der Sexszenen habe sie sich wie eine Prostituierte gefühlt. Der Regisseur konterte, sie würde nur jammern, weil sie ihr Leben lang in Watte gepackt worden sei. Sie entgegnete, ihre zugegeben sehr reiche Familie habe sich nie um sie gekümmert. Wie auch immer: Léa Seydoux wurde seither mehrmals als »La Seydoux« bezeichnet, was einer Adelung nahekommt – nach »La Deneuve« und »La Huppert«. Derzeit ist sie in Die Schöne und das Biest an der Seite von Vincent Cassel zu sehen, ein Film, der allerdings weit hinter Blau ist eine warme Farbe zurückbleibt.

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    Fotos: Jo Magrean