Sagen Sie jetzt nichts, Martin Sonneborn

Der Satiriker Martin Sonneborn über die Merkel-Raute, Wahlkampf in Wohnzimmern und einen Witz, für den er sich schämt.

    MARTIN SONNEBORN

    Geboren: 15. Mai 1965 in Göttingen 
    Beruf: Journalist, Politiker
    Ausbildung: Studium der Publizistik, Germanistik, Politologie in Münster, Wien und Berlin
    Status: Pressesprecher der Politikverdrossenen

    Die Deutsche Bank, die FIFA, Franz Beckenbauer und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sind nicht besonders gut auf Martin Sonneborn zu sprechen. Sonneborn hat sie mit Aktionen als Chefredakteur des Satire-Magazins Titanic (von 2000 bis 2005, seitdem Herausgeber) oder mit Interviews als Außenreporter der Satire-Sendung Heute Show (seit 2009) schon zur Weißglut gebracht. Wie? Zum Beispiel, indem er am Vorabend der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 fingierte Bestechungsfaxe an Exekutivmitglieder der FIFA schickte. »Primitiv«, nannte das Beckenbauer damals. Oder indem er im November die Deutsche Bank um ein Interview bat und dann vor laufender Kamera einen Pressesprecher des Finanzkonzerns bis auf die Knochen blamierte. Sonneborn zählt zu den prominentesten Satirikern des Landes - 2004 hat er eine politische Partei gegründet, die seitdem zu Landtags- und Bundestagswahlen antritt. Bei der Bundestagswahl im September erhielt die »Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative« (kurz: Die PARTEI) knapp 80 000 Stimmen (0,2 Prozent). Er selbst amtiert als »GröVaZ« - als Größter Vorsitzender aller Zeiten.

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    Fotos: Tibor Bozi