Sagen Sie jetzt nichts, Matthias Opdenhövel

Ein Interview, in dem der neue Sportschau-Moderator nichts sagt und doch alles verrät: über das Niveau des Fernsehprogramms, Stefan Raab und Borussia Mönchengladbachs Erstligatauglichkeit.

    Name: Matthias Opdenhövel
    Geboren: 25. August 1970 in Detmold
    Beurf: Moderator
    Ausbildung: Abitur, BWL-Studium (nach zwei Monaten abgebrochen), Volontariat bei Radio Lippe
    Status: Frisch eingewechselt

    Die Karriere von Matthias Opdenhövel ist die Blaupause eines Reifeprozesses: Wie so viele war er mit Anfang zwanzig bei VIVA, dem Musiksender, es folgten Bitte lächeln (heißt jetzt Upps!), Hast Du Töne? und ein paar andere Sendungen auf Privatkanälen, bevor er mit Schlag den Raab nicht ins ernste, aber quotenträchtige Fach wechselte. Seitdem kennen ihn die Deutschen, vorher sind sie ihm eher zufällig auf dem Bildschirm begegnet. Opdenhövels größte Leistung in all den Jahren: Er ist immer Matthias Opdenhövel geblieben, kurzweilig, ironisch, zuverlässig, ohne je den Status der Unverzichtbarkeit zu erreichen. Jetzt, mit vierzig, häutet er sich noch einmal und wagt den Sprung von den Privaten ins Erste, rein in eine Institution des deutschen Fernsehens, der seit fünfzig Jahren weder Gott noch Gremien etwas anhaben könnte: die Sportschau. Morgen moderiert er den ersten Bundesliga-Spieltag. Wir sind gespannt. Die Sendung ist längst ein Mythos. Opdenhövel muss noch einer werden.

    Fotos: Heinz Augé