Sagen Sie jetzt nichts, Sarah Connor

Sarah Connor im Interview ohne Worte über ihren neuen Musikstil, das Muttersein und Michael Jackson

    Geboren 13. Juni 1980 in Hamburg
    Beruf Sängerin
    Ausbildung Abitur
    Status Man spricht Deutsch

    Geht man nach deutschen Feuilletondebatten, ist eine Frau, die mit Mitte dreißig in ihrem selbst gewählten Beruf (ganz ohne Quote) erfolgreich ist und nebenbei – oder auch hauptsächlich, wer weiß das schon? – drei Kinder geboren hat und großzieht, etwas ganz Besonderes. Sarah Connor ist so eine Frau. Seit 15 Jahren taucht sie regelmäßig auf und ab und wieder auf, vor Kurzem ist ihr neues Album Muttersprache, auf dem sie ausschließlich auf Deutsch singt, von null auf Platz eins in die deutschen Charts eingestiegen. Man muss Sarah Connor ein Kompliment machen, denn ihr Weg zur erfolgreichsten deutschen Sängerin mit mehr als sieben Millionen verkauften Alben war gewiss nicht frei von Stolpersteinen und Dummheiten: Einmal heiratete sie den US-Sänger Marc Terenzi und ließ ProSieben eine Dokusoap darüber drehen, dann textete sie in der Münchner Allianz-Arena spontan die deutsche Nationalhymne um, und zwar so überzeugend, dass ihre Version »Brüh im Lichte dieses Glückes« längst Kultstatus erreicht hat. All dies aber hat Sarah Connor weggesteckt, überstanden, verarbeitet, und wer sie heute trifft, erlebt eine Frau, die ein bisschen ernster und reifer geworden ist – und immer noch eine sehr besondere Stimme hat.

    Fotos: Alfred Steffen