Sagen Sie jetzt nichts, Sibylle Schnorrer

Ein Interview, in dem die Grund- und Hauptschullehrerin nichts sagt und doch alles verrät: ihr Verhältnis zum Online-Banking, Internet-Pornos und dem - was ist das eigentlich? - iPad.

    Name: Sibylle Schnorrer Geboren: 11. Oktober 1943 in Eger (Cheb), Tschechien Beruf: Grund- und Hauptschullehrerin Ausbildung: Lehramtsstudium an der PH in München Status: Neu im World Wide Web Sibylle Schnorrer hat über Jahrzehnte Grundschülern lesen, schreiben und rechnen beigebracht. Sie stand an der Tafel, hatte ein Stück Kreide in der Hand und fragte »2 plus 2 ist gleich?« Manchmal entstanden beim Schreiben der Lösung diese quietschenden Geräusche an der Tafel und ihre Schüler hielten sich die Ohren zu. Einen Computer hat die Lehrerin in ihrem Unterricht nie eingesetzt. Seit ein paar Jahren ist Schnorrer in Rente. Aber auch bei ihr zu Hause stand nie ein Computer – bis vor Kurzem. Die 66-Jährige nennt ihren neuen Computer abwechselnd »Zauberkasten« oder »Zauberding«. Und weil sie dieses Zauberding nicht bedienen konnte, besuchte sie mit ihrem Mann den »Grundkurs Internet« an der Münchner Volkshochschule. Plötzlich war sie die Schülerin, musste das Einmaleins des Internets erlernen und war froh, dass Computer keine quietschenden Geräusche machen. Den Kurs hat Schnorrer Ende März abgeschlossen. Zeit, sie mal abzufragen.

    Fotos: Frank Bauer