Von links nach rechts: Louis Vuitton, Alexander McQueen, Yves Saint Laurent, Yohji Yamamoto, Marni
Die Augen. Das Lachen. Die Hände. Diese Dinge bezeichnen Menschen gern als ihr schönstes Merkmal. Der Kenner lässt vielleicht ein filigranes Schlüsselbein einfließen. Aber haben Sie jemals »meine Hüften« gehört? Nein, Hüften leiden seit Jahrzehnten unter einem schlechten Image. Triste Außenseiter, die es zu kaschieren galt. Dass Frauen ein Becken besitzen, wurde im finsteren Tal von Size Zero und Kinderjeans-Mode aktiv verdrängt. Und dem Mann, der Begriffe wie »gebärfreudig«, »Hüftgold« oder »Reiterhosen« zu benutzen wagte, war sicherlich kein schöner Abend vergönnt.
Es sei denn, er heißt Nicolas Ghesquière, welcher letztes Jahr die berühmten Balenciaga-Kleider mit ausgewuchtetem Hüft-Chassis über die Pariser Laufstege schickte. Und da die Klassenkameraden bekanntlich gern zu Ghesquière schielen, bringt die Mode nun Formen zurück, gegen die die Kosmetikindustrie noch ansalbt. In diesem Sinne: Kündigen wir unsere Fitnessabos und schreien ein euphorisches »Hipp, hipp, hurra, the hips are back in town!« über die nächste Schwarzwälder-Kirsch-Torte. Fotos: Access (3)