Wenn der Hund Hunger hat, ist uns kein Aufwand zu groß: Beim Metzger besorgen wir warmen Pansen, im Handschuhfach liegt als Snack immer ein getrocknetes Schweineohr, und natürlich pflücken wir gern etwas Petersilie, um sie im Napf auf das südfranzösische Hühnerragout zu drapieren.
Wenn der Hund Durst hat, zeigen wir uns hingegen erschreckend einfallslos: In den Trinknapf kommt Leitungswasser. Soll das schon alles gewesen sein? Da gäbe es doch zum Beispiel Kwispelbier aus Holland, alkohol- und kohlensäurefrei, aus Rindfleischextrakt gebraut, das man mit Schaumkrone servieren soll. Japaner lieben es etwas edler und greifen im Einkaufsregal nach »Wan Wan Sparkling«, eine Art Prosecco für den Hund Ihrer Wahl.
Eine kalifornische Firma folgt dagegen dem Trend zu exklusivem Mineralwasser und bietet für den modernen »on-the-go dog« das in übergroße Petrischalen abgefüllte Gebirgswasser »Aqua Pure Breed« an. Vier verschiedene Geschmacksnoten sind erhältlich, 48 Schalen kosten rund 60 US-Dollar, direkte Lieferung nach Hause möglich.
Das wirft natürlich Fragen auf: Ist das nur Globalisierung oder schon das Ende des Abendlandes, wenn der Unterschied zwischen auf und unter dem Tisch nicht mehr auszumachen ist?