Mit Porzellan ist es wie mit dem Vermögen. Es scheint unverwüstlich – aber ein unvorsichtiger Moment reicht aus, und alles ist dahin. Einen entscheidenden Unterschied gibt es allerdings: Das »weiße Gold« besitzt zweifellos mehr Magie als jeder Geldspeicher.
Da trifft es sich gut, dass der Markt für alte Stücke so attraktiv ist wie schon lange nicht mehr. »Wer jetzt zuschlägt, kann sich auf Wertsteigerungen freuen – vor allem bei sehr teuren Objekten wie frühem Meißner«, sagt Sabine Neumaier, Porzellan-Spezialistin im Schweizer Auktionshaus Koller. Sie rät, vor allem auf detailreiche Malerei und feine Modellierung zu achten. So wie beim Tafelservice »Flora Danica« von Royal Kopenhagen. Es stammt aus dem Nachlass der schwedischen Schauspiellegende Zarah Leander. Schätzpreis: 50 000 Euro. Wer es moderner mag, sollte bei den streng limitierten und von renommierten Künstlern gestalteten Editionen aus den Manufaktur-Werkstätten zugreifen. Es muss ja nicht das teuerste Stück sein; der ideelle Wert des Tellers ist nicht zu unterschätzen und kann ihn zum begehrten Familienerbstück machen.
Sollte das Lieblingsstück trotz aller Sorgfalt doch irgendwann einen Sprung bekommen, kann das den Teller mitunter noch wertvoller machen, wie eine alte Tradition aus Japan zeigt. Jahrhundertelang wurden dort Sprünge einfach mit Gold ausgegossen.