7 Wein-Wahrheiten

    Warm up
    Weißwein wird eher zu kalt als zu warm serviert. Dabei gilt: Je jünger und leichter der Weißwein, desto kühler soll er sein. Ein Müller-Thurgau aus Franken oder ein Gavi aus dem Piemont können mit erfrischenden 7° getrunken werden – für körperreiche und komplexere Weine sind 11° bis 12° kalt genug.

    Sauerstoffzufuhr
    Auch Weißweine darf man dekantieren. Am besten vom Barrique-Ausbau geprägte, kraftvolle Weißweine oder etwas reifere Rieslinge wie zum Beispiel »Große Gewächse« aus der Pfalz. Flaschenöffner
    Den Rotwein zum Atmen eine Weile in der entkorkten Flasche stehen zu lassen bringt gar nichts – allein beim Einschenken in die Gläser wird der Wein stärker belüftet als über die kleine Oberfläche am Flaschenhals.

    Geschmacksverstärker
    Eichenspäne für den Barrique-Geschmack sind indiskutabel – wenn es sich um hochwertige Spitzenweine handelt. Sie sind völlig in Ordnung, wenn wir von Alltagsweinen reden. Bei einem Chardonnay für vier Euro können sie gar nichts anderes erwarten. Auch die meisten Weine aus den USA werden übrigens mit Eichenspänen hergestellt.

    Meistgelesen diese Woche:

    Überalterung
    Einfache Tischweine gewinnen im Kellerregal nicht an Qualität. Auch große Weine werden nicht unendlich besser, wenn man sie unendlich aufbewahrt. Jeder Wein hat seinen Lebenszyklus: Ist der Höhepunkt überschritten, führt die weitere Lagerung nicht zu einer Qualitätssteigerung. Im Gegenteil.

    Harmonielehre
    Der Geschmack des Weins verändert sich je nachdem, was man dazu isst: Ein trockener Wein kommt einem nach dem Genuss von etwas Süßem übermäßig sauer vor. Allein dieser Eindruck entscheidet, ob ein Wein zur Speise passt. Zum Fisch nur Weißwein, zu Fleisch nur Rotwein – das können Sie vergessen.

    Weinprobe
    Schenkt der Kellner im Restaurant einen kleinen Schluck zum Vorkosten ein, riecht man kurz am Wein und probiert so, wie man später auch trinken würde. Konzentriert, ohne mimische Verrenkungen oder Herumschwenken des Weinkelchs. Sie müssen lediglich feststellen, ob der Wein in Ordnung ist.

    Frank Kämmer ist Master Sommelier und Autor von »Kleines Lexikon der Wein-Irrtümer«.

    Was man sonst noch braucht: Karaffe mit Becher, von Sagaform, und Dekanter von Iittala, gesehen bei Magazin, München.

    Federkorkenzieher von Monopol, gesehen bei Manufactum, München.

    Burgunderglas von Krömer.

    Tropfring "Vino" von WMF.

    Glasbecher von Seletti, gesehen bei Magazin, München.