Eau de Parfum »Absolument absinthe«, 100 ml um 100 Euro, über www.artisane.de.
Verbotene Früchte ließen schon den ersten Menschen, Adam und Eva, das Wasser im Mund zusammenlaufen. Daran hat sich nicht mal durch die Vertreibung aus dem Paradies was geändert; allein, moderne Sünder suchten voller Hochmut ihr verlorenes Glück eher in künstlichen Paradiesen. Die Farbe der Versuchung ist vom Apfel bis zum Absinth gleich geblieben: Grün. Ganz moderne Sünder können nun mit einem Parfum üble toxisch-psychotische Störungen nach dem Wermutlikör-Abusus umgehen und dabei sogar noch – ganz ohne Strafverfolgung – eine Canna-bis-Fahne hinter sich herziehen: Wer den Unisex-Duft »Absolument absinthe« (100 ml um 100 Euro, über www.artisane.de) trägt, riecht zwar zunächst eher nach Maiglöckchen und Kardamom, dann aber kommt als Kopfnote etwas frisches Gras und die Essenz des berühmten Symbolisten-Fusels dazu. Wer zur Flasche mit dem verbotenen Duft greift, entgeht auch der Gefahr, dorthin zu müssen, womit der Flakon leicht missverständlich beschriftet ist: Aa. Denn selbst nicht anonyme Alkoholiker urteilten hart über den Absinth-Rausch. Hier nur Oscar Wilde: »Nach dem ersten Glas sieht man Dinge, wie man sie gerne hätte, nach dem zweiten Dinge, die gar nicht da sind und am Ende deren wirkliche Natur. Schlimmer geht’s nicht.«