»Knödel - liegt es an meiner bayerischen Seele, dass sich bei diesem Wort gleich Glücksgefühle einstellen? Weihnachten 1994 bekam ich von meiner Freundin Vroni das kleine ›Knödelbuch‹ von Maria Drewes, der Gralshüterin des Knödels. Es folgte eine Knödelparty zu meinem Geburtstag im Februar. Es gab Käse-, Spinat- und Leberknödel mit Sauerkraut. Dieses Fest wurde legendär, und der Leberknödel ist bis heute mein Lieblingsknödel. Es gibt zwei Varianten: Entweder müssen die Knödel in der Suppe gar ziehen, oder sie werden in heißem Fett ausgebacken. Gebackene Leberknödel haben eine dunkelbraune Kruste, gekochte Leberknödel sind grau bis graubraun und innen wie außen weich.«
Einfache Leberknödel
Zutaten:
- 250 g altbackene Semmeln Semmel
- Salz und Pfeffer Salz, Pfeffer
- 200 ml Milch
- 160 g durch den Fleischwolf gedrehte Rinderleber Rindfleisch
- 1 kleine Zwiebel Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe Knoblauch
- 50 g Butter
- 1 EL gehackte Petersilie Petersilie
- etwas frischer Majoran Majoran
- 2 Eier Ei
- etwas Zitronenabrieb Zitrone
- 50 g Semmelbrösel
- Schnittlauch
1. Die altbackenen Semmeln in feine Scheiben schneiden, mit Salz und Pfeffer aus der Mühle gut würzen, mit der heißen Milch angießen und gut ziehen lassen. Die durchgedrehte Rinderleber dazugeben.
2. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden, die Knoblauchzehe fein hacken und beides in Butter glasig schwitzen. Die gehackte Petersilie und den fein geschnittenen Majoran kurz mitschwitzen und zu der Brot-Leber-Masse geben. Die Eier zugeben. Das Ganze mit Zitronenabrieb abschmecken. Festigkeit prüfen, gegebenenfalls nochmals mit Semmelbröseln binden.
3. Die Masse mit feuchten Händen zu Knödeln formen und je nach Größe 15 bis 20 Minuten in einer kräftigen Rinderbrühe gar ziehen lassen. In der Brühe mit Schnittlauch servieren.
Tipp:
Statt in der Suppe schmecken die Leberknödel auch gut zu Sauerkraut und Wurst.
Anna Schwarzmann kocht im »Gasthof Widmann« in Überacker und hat neben Maria Luisa Scolastra, Christian Jürgens und Tohru Nakamura für unser Kochquartett geschrieben.
Foto: Reinhard Hunger; Styling: Katharina Floder