Mitten im Bregenzer Wald, dort wo sich moderne Holzhäuser an alte Bauernhöfe schmiegen, gibt es einen Ort mit Zauberkraft: Auf einer weiten Ebene umschlossen von Bergen liegt das kleine Dorf Bezau. Die Angst etwas zu verpassen, das Gefühl, es gäbe Wichtigeres zu tun, kommt hier niemals auf. An der Hauptstraße steht seit mehr als 150 Jahren das Hotel Post. Dort setzt die Chefin Susanne Kaufmann alles daran, dass der Bezau-Zauber wirken kann. Während man zum Beispiel ein paar Züge im Pool schwimmt, bereitet ein Spitzenkoch das Essen: traditionell österreichisch und außergewöhnlich gut. Die Menüs machen satt und zufrieden, niemals voll und träge. Beim Spa-Besuch wird dem Körper dann noch mehr Gutes getan. Während das Personal im Vorarlberger Dialekt die beruhigende Wirkung von Johanniskraut und Calendula erklärt, werden der Rücken oder die Reflexzonen der Füße massiert. Alle Cremes und Öle hat Susanne Kaufmann zusammen mit einem Bauern aus der Umgebung entwickelt. Die Produkte werden aus natürlichen Inhaltsstoffen und Kräutern aus dem Bregenzer Wald hergestellt, nach altem Wissen von den Heilkräften der Pflanzen. Allerdings, es wäre kein echter Zauberort, wenn es nichts zu beachten gäbe: Versuchen Sie ja nicht, irgendetwas zu planen an diesem Wochenende. Lassen Sie einfach alles auf sich zukommen – Sie können nichts falsch machen. Ein Beispiel: Wenn Sie das Bedürfnis haben spazieren zu gehen, laufen Sie die große Straße bis zum Ende und gehen hinter der Seilbahnstation auf den Berg hinauf. Nach eineinhalb Stunden weitet sich der Blick, am Horizont nur Berge. Es könnte sein, Ihnen fällt auf dem Weg auf, dass eine anstrengende Woche in Ihren Gliedern sitzt, der Berg plötzlich viel zu hoch erscheint: kein Problem – benutzen Sie an der Mittelstation die Seilbahn zum Gipfel. Der Aufstieg hat Sie hungrig gemacht? Ein Teller Krautspätzle im Bergrestaurant Sonderdach wird gut tun. Legen Sie sich noch ein bisschen in die Sonne oder machen Sie einen Spaziergang über die Wiese auf dem Plateau; wenn Ihre Knie es aushalten, laufen Sie hinunter, wenn nicht – fahren Sie mit der Seilbahn bergab. Für all das müssen Sie nicht die Bergschuhe einge-laufen haben, Turnschuhe reichen, Sie brauchen keinen Bergführer und müssen das Auto nicht bewegen. Sie können auch einfach einen Spaziergang durch den Ort machen – egal, in welche Richtung Sie gehen, überall gibt es etwas zu entdecken. Zum Beispiel die vielen unterschiedlichen Vorhänge in den Fenstern der Bauernhöfe – alle auffallend schön, jeder aus einem anderen Spitzenmuster. Sollte es regnen, wärmen Sie sich im Freiluft-Whirlpool des Hotels, Naturfreunde betrachten von dort die Berge; Menschen, die auch im Urlaub immer dem Zwang unterliegen, etwas anschauen zu müssen, können den schwarzen Lack-Bungalow neben dem Hotel bewundern, die Augen zusammenkneifen und kurz glauben, in Beverly Hills zu sein. Irgendwann wird der Zeitpunkt der Abreise kommen. Um den Abschied zu erleichtern, hat sich Susanne Kaufmann etwas einfallen lassen: Seit einem Jahr gibt es die Zauberkraft von Bezau in Tiegel und Flaschen abgefüllt zum Mit-nach-Hause-Nehmen. Montagmorgen dann, unter der Dusche beim Haarewaschen, duftet es nach Johanniskraut, und sofort stellt sich das Gefühl vom Wochenende ein: Alles ist richtig, alles stimmt, egal wie ich mich entscheide. Hotel Post, Familie Kaufmann, Brugg 35, 6870 Bezau, Österreich, Telefon 0043/55142207-0, www.hotelpostbezau.com, Doppelzimmer mit Halbpension ab 102 Euro; Bergrestaurant SONDERDACH, ab 1.Mai täglich von 9 bis 17 Uhr, KRAUTSPÄTZLE nur bis 14 Uhr; Susanne Kaufmann KOSMETIK: www.susannekaufmann.com.