Vom Flughafen fahren Sie am besten ins Grand Hotel Londra. Die Zeiten von »Grand« sind zwar ein bisschen vorbei, aber der Ausblick über das Goldene Horn bleibt weiterhin das Beste für die Gäste. Und nur die großen Zimmer nehmen– die kleinen den Feinden empfehlen. In einem von den großen wurde Gegen die Wand gedreht und es ist noch immer nicht renoviert. Nach dem Frischmachen braucht man nur ein paar Schritte zu gehen, nach rechts vom Hotel aus gesehen, und man ist in dem Labyrinth der Restaurants von Taxim. Super Stadtteil, super Name. Fällt einem in jedem Taxi wieder ein. Die Tische stehen auf den Gassen, die Küchen bieten türkische Hausmannskost und die Musikclubs zwischen den Restaurants sind für alle interessant, die nach Mitternacht noch nicht zu müde sind. Nur eine Löwenmilch im Hayal Kahvesi trinken, o. k., und morgen Abend wieder kommen! Der Club ist klein, überschaubar, geschmackssicher, strikt Rock ’n’ Roll. Die Bands spielen ausschließlich Klassiker, bei denen man mitsingen kann. Man kommt nicht nach Istanbul, um Rock ’n’ Roll zu singen? Stimmt. Aber er ist nicht schlecht, Jazz auch nicht. Egal ob Reggae, Techno, Blues oder (aktueller Trend) Flamenco, sie machen es gut: weil Türken gut feiern und Istanbul eben eine Weltstadt ist. Und immer war. In Sachen Vergangenheit gibt es natürlich mehr zu sehen, als man am nächsten Tag schaffen kann. Hier das Wichtigste: der Basar, die HAGIA SOPHIA, die Blaue Moschee und der Topkapi-Palast, in dem zwischen 1001 anderen Kostbarkeiten aus den Schatzkammern der Kalifen auch ein Barthaar des Propheten zu besichtigen ist. In der Großen Moschee sehen wir dank der architektonischen Raffinesse ihrer Erbauer die Unendlichkeit und der Große Basar von Istanbul, so alt wie die Stadt, bietet alles, was die orientalische Warenwelt draufhat, inklusive Fakes vom Feinsten. Ich habe dort für 50 Euro eine Uhr gekauft, die etwa sechs Monate gehalten hat und von einer Rolex nicht zu unterscheiden war. In diesen sechs Monaten kam ich an jedem Türsteher vorbei. Selbst an dem des LAILA, des wohl teuersten Nachtclubs im Vorderen Orient, direkt am Wasser, mit Palmen, Springbrunnen und so vielen hübschen Türkinnen, dass man nicht weiß, wohin man sehen soll. Eins noch: Der Sonntag beginnt mit dem Frühstück in Stadtteil Ortaköy. Sobald Sie dort sitzen, wissen Sie, warum. Grand Hotel Londra, Mesrutiyet Cad. 117, 80050 Beyoglu Istanbul, Tel. 0090/212/2450670, Fax 0090/212/2450671, DZ ab 80 US $, www.londrahotel.net. Hayal Kahvesi, Agacli Mesire, Yeri AB Blok. LÖWENMILCH, gemixt aus einem Viertel Raki, drei Vierteln Wasser. Grosser Basar, »Kapali Carsi« in Sultanahmet, Mo–So 9–18 Uhr, Topkapi-Palast, Babihümayan Cad., Mi–Mo 9–16 Uhr, HAGIA SOPHIA und Blaue Moschee, Ayasofya Meydani, Sultanahmet, Di–So 9.15–16.30 Uhr, LAILA, Muallim Naci Cad. 142, Kurucesme, Mo–So, 19– 3 Uhr. In ORTAKÖY gibt es viele Cafés und sonntags Flohmarkt.