Unbekannte Badenixe, niederländisches Fotomodell und Einbürgerungsmitarbeiterin.
Die »100 Fragen« waren bislang ein Markenzeichen dieses Magazins, doch dann kam der hessische Innenminister Volker Bouffier und stellte seine eigene Variante vor. 100 Fragen, die er einbürgerungswilligen Ausländern stellen möchte, bevor er ihnen den deutschen Pass geben mag. Der Fragenkatalog wirkt nicht besonders einladend auf Ausländer. Aber auch viele Deutsche schüttelten angesichts der Fragen den Kopf – und zwar aus Unwissenheit. Wer weiß schon aus dem Stegreif, welcher deutsche Arzt die Erreger von Cholera und Tuberkulose entdeckt hat? Welches Motiv Caspar David Friedrich auf Rügen gemalt hat? Wer die Reformation eingeleitet hat und was genau sie damals bewirkte? Offenbar wird mit dem Test nach besonders gebildeten Ausländern gesucht. Immerhin gilt die hessische Liste bereits als Fortschritt, in einem Entwurf aus Baden-Württemberg waren noch umstrittene Fragen nach der Gesinnung der Kandidaten enthalten.
In Hessen wird solches Wissen nur noch indirekt ermittelt: »Welche Möglichkeiten haben Eltern, die Partnerwahl ihres Sohnes oder ihrer Tochter zu beeinflussen?« Volker Bouffier sagt, wer hier »Zwangsheirat« antworte, könne nicht Deutscher werden. Nun, wer so blöd ist, darauf »Zwangsheirat« zu antworten, der scheitert auch schon an Caspar David Friedrich.
Aus den Niederlanden kommt, wie gewohnt, auch zum Thema Einwanderung Progressives. Dort verschickt man potenziellen Neu-Holländern eine DVD, auf der sich öffentlich küssende Schwule und nebenstehende Frau beim Nacktbaden zu sehen sind. Busen als Barriere gegen bombenlegende Islamisten? Nicht schlecht! Im niederländischen Justizministerium reagiert man inzwischen auf Presseanfragen ausgesprochen gereizt, das Thema ist halt sehr emotional.
Innenminister Wolfgang Schäuble hat das niederländische Modell als interessant bezeichnet. Man darf also möglicherweise auf eine deutsche Nackerte gespannt sein, die um die Welt geht.
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