Sagen Sie jetzt nichts, Annette Frier

Die Schauspielerin im Interview ohne Worte über eine Frauenquote im Comedybusiness, ihre kölsche Seite und Mario Barth.

    Geboren 22. Januar 1974 in Köln
    Beruf Schauspielerin
    Ausbildung Schauspielschule
    Status Viva Colonia

    Was mag der typische Kölner? Ein Kölsch, Lukas Podolski, Karneval. Was mag Annette Frier? Ein Kölsch, Lukas Podolski, Karneval. Wenn sie über Podolski spricht, sagt sie aber Luki, nicht Poldi, so viel Individualismus muss sein. Aber Spaß beiseite. Denn Annette Frier möchte auch ernst genommen werden. Mit Sketchen wurde sie bekannt, in Switch, in der Schillerstraße und dann als Danni Lowinski, die am Klapptisch in einer Einkaufspassage Leute für einen Euro pro Minute berät. Fünf Staffeln liefen, die letzte 2014. Bis heute stellen Fans ihr Rechtsfragen, wenn sie ihr auf der Straße begegnen. Aber Frier wollte spielen. Komplexe Rollen. Traurige Rollen. Dafür musste sie eine Zeit lang komische Rollen ablehnen. Dann kamen Angebote. Wie das der Schwangeren in Nur eine Handvoll Leben, die erfährt, dass ihr Baby Trisomie 18 hat. Die hat sie unterspielt, sagt sie. Also nicht auf die Tube gedrückt beim Traurigsein. Sondern eine Frau gezeigt, die eben nicht unglücklich sein möchte. Eine Frau wie sie, von der ihre kölsche Kollegin Cordula Stratmann sagt: »Das ist ein Mensch, dem scheint die Sonne aus dem Arsch.« Annette Frier sagt: »Stimmt.« Ab dem 10. August ist sie in Lucky Loser im Kino zu sehen. In einer Komödie. Jetzt geht das auch wieder.

    Fotos: Frank Bauer