Sagen Sie jetzt nichts, Denis Scheck

Ein Interview, in dem der Literaturkritiker nichts sagt und doch alles verrät: über Genuss beim Lesen, Genuss beim Essen und seine Toilettenlektüre.



    Name
    : Denis Scheck 
    Geboren: 15.12.1964 in Stuttgart 
    Beruf: Literaturkritiker
    Ausbildung: Studium der Germanistik, Politikwissenschaften und Zeitgeschichte in Tübingen und Dallas 
    Status: Guter Mann zu später Stunde

    Das größte Lob, das die ARD-Programmdirektion zu vergeben hat, scheint, Entschuldigung, ein beschissener Sendeplatz zu sein: Um 20.15 Uhr läuft Um Himmels Willen oder irgendwas mit Christine Neubauer, dafür wird Sehenswertes zuverlässig im Spätprogramm versteckt. Druckfrisch, das Beste, was das deutsche Fernsehen zum Thema Buch zu bieten hat, läuft sonntags um halb zwölf Uhr nachts. Trotzdem gibts einen gewichtigen Grund, so lange wach zu bleiben: Denis Scheck. Dessen Kritiken klingen wie Sätze aus einem guten Buch. Wenn Scheck einen miesen Bestseller kritisiert, sagt er nicht »schlecht geschrieben«, sondern »tief empfunden, schwach gedacht«. Kleiner Trost für Autoren, deren Bücher Scheck demonstrativ in den Mülleimer wirft: Sein eigenes Buch SIE & ER: Der kleine Unterschied beim Essen und Trinken steht bei Amazon auf Verkaufsrang 17 060 (Stand bei Redaktionsschluss).

    Fotos: Albrecht Fuchs