Oda Jaune
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Im Atelier in Paris sieht es nach Arbeit aus: Unordnung, an den Wänden lehnen großformatige, wuchtige Bilder. Man fragt sich, wie Oda Jaune diese Bilder malt - bis man ihre Kraft spürt. In Deutschland, sagt sie, vergleichen die Kritiker ihre Werke ständig mit Albträumen: »Schöne Albträume«, »albtraumartige Szenen«, »die Themen verstörend, albtraumhaft«. In Frankreich hingegen, wo sie lebt, hat man offenbar weniger Schwierigkeiten mit grünen Menschen, übergroßen Organen und armlosen Körpern und vergleicht sie mit Surrealisten wie Magritte oder Max Ernst. Oda Jaune stammt aus Bulgarien, schon ihr Vater war Künstler, sie ging mit 17 nach Düsseldorf, um an der Kunstakademie zu studieren, wurde Meisterschülerin in der Klasse von Jörg Immendorff, den sie heiratete und der sich ihren jetzigen Künstlernamen ausdachte. Bald nach seinem Tod 2007 floh sie vor dem Thema Immendorff nach Paris, ohne Französisch zu sprechen, fand einen Galeristen: Daniel Templon stellte schon Andy Warhol und Roy Lichtenstein aus. Ihre erste große Einzelausstellung May You See Rainbows war in Windeseile ausverkauft. Heute kostet ein Ölgemälde von Oda Jaune etwa 35 000 Euro. Nächsten Sommer zeigt sie neue Aquarelle. Sie ist, in Paris, aus Immendorffs Schatten getreten.
Fotos: Jo Magrean