Woran erkennt man ein gutes Hotel? Es wäre wirklich leicht, in diesem Fall von der tollen Architektur zu schwärmen, dem beeindruckenden Glasbau, der den Innenhof des alten Musikkonservatoriums in eine Lobby verwandelt. Oder von den großen Zimmern, dem ausgezeichneten Restaurant, der zentralen Lage. Aber lieber erzähle ich von einem Tag im März, an dem plötzlich im ganzen Haus der Alarm losgeht. Ich laufe aus dem Zimmer und sehe: ängstliche Menschen. Köche, Zimmermädchen, Rezeptionisten, alle wollen nur: raus. Keiner weiß, was los ist. Aber alle bleiben zuvorkommend. Einer hält mir die Notausgangstür auf, draußen wartet ein Manager und entschuldigt sich bei jedem Gast. Per SMS schreibt er später, dass alles gut ist: Bei der Poolreinigung wurde Chlor verschüttet. Passiert ist niemandem etwas. Klar, keiner mag Evakuierungen. Sollte mir das irgendwann noch mal passieren, dann bitte wieder im »Conservatorium Hotel«.
Conservatorium Hotel, Van Baerlestraat 27, 1071 AN Amsterdam, Tel. 0031/20/570 00 00, DZ ab 315 Euro.
Alles raus!
Statt die schöne Architektur, den tollen Innenhof und die großen Zimmer zu beschreiben, schwärmt unser Autor von einem Gift-Alarm im "Conservatorium Hotel".