Berlin hat zu wenig Briefkästen und Bankomaten (Sparmaßnahmen), dafür aber viel zu viele Restaurants und Hotels (Selbstüberschätzung). Deswegen sind die »Gorki Apartments« ausdrücklich kein Hotel, auch wenn man sie so buchen und besuchen kann. »Boarding House« wäre der technische Begriff, dafür aber sind die Apartments zu achtsam eingerichtet: Holz, Subway-Fliesen, antike Kisten, farbige Wände passen hier sehr gut zusammen. Das »Gorki« hat allerdings weder Spa noch Frühstücksraum: warum auch? Es liegt am Rosenthaler Platz, wo man vor lauter Frühstückscafés nur noch schwer Bankomaten findet. Auch Zimmernummern sucht man vergeblich im »Gorki«, stattdessen wurden die Wohnungstüren mit Berliner Klischeenamen wie »Fräulein Ilse« versehen. Und sogar in der kleinsten Kategorki (!) findet sich eine Küchenzeile. Nicht mal eine Rezeption mit Floskel-Zwang gibt es, nur einen heimeligen Empfangsraum, in dem ein sympathischer Geschäftsführer Dienst tut. Der wurde zwar in Frankfurt am Main geboren, wirkt aber wie ein waschechter Berliner, allein schon wegen seines Namens: Peter Ehrlich. Kein Witz.
»Gorki Apartments«
Weinbergsweg 25
D-10119 Berlin
Tel.: 030 / 48 49 64 80
ab 115 Euro pro Nacht