Von außen könnte man das »Henri« für eines dieser City-Business-Travel-Hotels halten: Hamburger Innenstadt, parallel zur Einkaufsmeile Mönckebergstraße, keine 500 Meter vom Hauptbahnhof entfernt, die Fassade trister Backstein. Drinnen aber geht es wenig geschäftsmäßig zu: Die Rezeption ist versteckt zwischen gemütlichen Sofaecken und Regalen voller Bücher. Es gibt eine offene Küche, in der man sich ein Süppchen aufwärmen oder beim kostenlosen »Abendbrod« zugreifen kann: Graubrot, Aufschnitt, Dips, Gemüse. Was gerade in Hotels praktisch ist, wenn man Hunger hat, aber nicht mehr aus dem Haus will. Die Getränke nimmt man sich aus dem Kühlschrank und notiert sie auf einer Strichliste. Das ist ein bisschen wie in einer WG, auch die 65 Zimmer sehen aus wie Mini-Privatwohnungen. Allerdings erinnern die Tapeten mit Büromotiven, die alte Triumph-Schreibmaschine als Gästebuch und Telefone aus Bakelit daran, dass in dem ehemaligen Kontorhaus früher Verwaltungsangestellte von C&A saßen. Manche Gäste fühlen sich hier so wohl, dass sie sich für länger einmieten. Wenn sie doch mal weg müssen, werden ihre Sachen in einer rolling wardrobe aufbewahrt: einem rollenden Kleiderschrank.
Henri, Bugenhagenstraße 21, Hamburg, Tel. 040/554 35 70, www.henri-hotel.com,
DZ ab 118 Euro (inkl. Frühstück).