Ich mag Hotels, die mich mit ihrem Service umhüllen, da bin ich einfach gestrickt. Ich mag in Hotels auch Kerzenschein und weiche Teppiche. Der »Jagdhof« ist so ein Hotel. Es liegt im Stubaital, so eng zwischen die Berge geklemmt, dass man denkt, man könnte sich mal kurz an die Felswände lehnen. Der »Jagdhof«, dessen ältestes Gebäude aus den Fünfzigern stammt, ist ein typisches Erstes Haus am Platz, das den anderen Hotels in der Gegend sagt, wo es langgeht. Man sieht am »Jagdhof« auch gut, wie das zusammengeht, was Gäste früher mal wollten und worauf sie heute Wert legen: Die perfekt geschnittenen Rosenbüsche, die Kiesauffahrt, die handgeschmiedeten Eisengeländer, die silbernen Zuckerdosen und Kaffeekännchen grüßen distinguiert von früher, das neu eröffnete »Spa-Chalet« dagegen – ein Häuschen mit »Spa-Suite«, die man für sich allein mieten kann – ist exklusiv und so modern wie die Fondue-Gondel, eine ehemalige Skigondel, die man zum Fondue-Essen auf der Terrasse buchen kann. Dass Nostalgie und Zeitgeist sich so mühelos vereinen, ist vielleicht nur in Hotels möglich, die über Generationen weitergegeben werden. Was die Kerzen betrifft, ist der »Jagdhof« übrigens wie für mich gemacht: Im Weinkeller werden die 20 000 Flaschen mit Kerzen illuminiert. Und vor der Eingangstür steht ein Hirsch mit erhobenem Haupt. Das Tier besteht aus elektrischen Weihnachtskerzen und bleibt das ganze Jahr über stehen.
»Hotel Jagdhof«
Scheibe 44,
6167 Neustift Stubaital,
Tel. 0043/5226/266 61 11,
DZ ab 187 Euro pro Person (mit Frühstück, Kuchenbuffet am Nachmittag, 5-gängigem Gourmet-Abenddinner und Zugang zum 3000 Quadratmeter großen Spa-Bereich.)