Beim Schlendern durch die Straßen dieser Stadt wird einem jedes Mal ganz schwummrig. Von der Piazza Navona vorbei an der schmucken Klosterkirche Santa Maria Maddalena zum Pantheon, zum Campo de’ Fiori, dritter Espresso, über den Tiber in Richtung Petersdom … nur einmal in einem Halbkreis durch die kunstvoll verzirkelten Gassen gelaufen, und man fühlt sich völlig überfordert: Rom ist so schön, es ist kaum auszuhalten. Nach dem Spaziergang sehnt man sich fast nach einer reinweißen Decke in einem etwas zu beigefarbenen Kettenhotel, nur zur Entspannung.
Im Hotel kann man ausgezeichnet frühstücken, aber sonst nur Nüsse nibbeln. Gleich nebenan allerdings liegt die kleine, sehr gute Trattoria »Cul De Sac«.
Blöderweise läuft man zurück zur Piazza Navona ins Hotel »G-Rough«. Bescheuerter Name, ja, aber dann leider auch mit so viel Herz und Geschmack und Geschichte eingerichtet, dass man einerseits kaum noch hinschauen kann nach all der erschöpfenden Herrlichkeit draußen – gleichzeitig aber nicht wegsehen will: Stühle von Gio Ponti, Lampen von Joe Colombo, Backsteinwände, Betten mit feinem Leinenbezug. Und statt einer förmlichen Rezeption gibt es im Erdgeschoss einfach eine Bar, wo erschütternd aufmerksame Angestellte erst mal Getränke ausgeben.
Das fünfstöckige Hotel ist klein, hat eigentlich nur Suiten und ist entsprechend teuer. Aber wer es sich leisten kann oder will und wer damit leben kann, in einem Hotel zu wohnen, das genauso schön ist wie die Stadt, in der es steht – dem ist dieses Haus zu empfehlen.
Hotel Rome G-Rough
Piazza di Pasquino 69
I-00186 Rom
Tel. 0039/06/68 80 10 85
Suite für zwei Personen ab 330 Euro
g-rough.com