Ein kleines, charmantes Hotel mitten in Paris, das einen nicht arm macht? Doch, das gibt es. Muss aber unter uns bleiben, weil Geheimtipp. Also nicht weitersagen: Das »Le Clos Médicis« tarnt sich als Boutique mit alter Ladenfassade und hübsch dekoriertem Schaufenster und liegt zwischen Jardin du Luxembourg und Sorbonne im Quartier Latin. In der Lobby, die mehr einem Wohnzimmer gleicht, stehen schwere Ledersessel um ein Kaminfeuer und signalisieren: Hier geht’s um Behaglichkeit, nicht ums Repräsentieren. Das gilt auch für die Zimmer der Kategorie »Classic«. Man kann in der Enge zwar kaum seinen Koffer aufklappen, dafür glänzen sie mit geschmackvollem Minimalismus. Abzuraten ist von der Brasserie gleich um die Ecke, wo es ein Pfeffersteak gibt, das nur mit Säge zu zerkleinern war. Frühstücken kann man im »Le Clos Médicis« bei schönem Wetter im begrünten Innenhof, bei schlechtem wird es eng: Mehr als fünf Tische hat die Lobby nicht zu bieten. Aber wer in Paris im Hotel frühstückt, hat die Stadt sowieso nicht ganz verstanden. Picasso und Sartre gingen dazu lieber ins »Café de Flore« auf dem Boulevard Saint-Germain, keine zehn Spazierminuten entfernt.
Le Clos Médicis
Rue Monsieur-Le-Prince 56
75006 Paris
Tel. 0033/1/43 29 10 80
DZ ab 123 Euro