Der Gegensatz könnte größer kaum sein: Dort der angesagte Küstenort Comporta, mit langen Sandstränden, schick und schier unbezahlbar – auf jeden Fall was die Preise der Hotels und Restaurants betrifft. Und hier, 15 Minuten weiter, nahe der Kleinstadt Grândola, die »Herdade das Barradas da Serra«, ein Landhotel mit Farmbetrieb auf mehr als 800 Hektar Land. Die wenigen Zimmer sind einfach, aber stilvoll eingerichtet. Es gibt einen Pool, Hängematten, köstliche hausgemachte Zitronenlimonade, ein liebevoll zubereitetes Frühstück am Morgen und nach Vorbestellung Tapas am Abend, die auf der Terrasse des weinrot getünchten Haupthauses serviert werden. Überall blüht rosa und weiß der Oleander. Und wer möchte, kann den Korkeichenwald erkunden, zu Fuß oder mit dem Mountainbike, verschiedene Trails und Schwierigkeitsgrade sind ausgewiesen.
Francisco Dias, Juniorchef und Eigentümer der »Herdade das Barradas da Serra« in fünfter Generation, sieht das Jetset-Treiben in Comporta gelassen, sagt er. Das Einzige, was ihm Sorgen mache, seien die groß angelegten Immobilienentwicklungen samt Golfplätzen. Wie überall auf der Iberischen Halbinsel herrscht auch hier im portugiesischen Hinterland Wassermangel, besonders im Sommer, aber durch die Klimakrise nun auch schon im Frühjahr. Das ist während eines Aufenthalts im Mai zu spüren: Das Thermometer zeigt 30 Grad, die Felder sind dürr, die kleinen Flussläufe im Korkeichenwald fast ausgetrocknet, die Trails staubig. Trotzdem: Die »Herdade das Barradas da Serra« ist ein Ort, an den man jederzeit zurückkehren möchte.
Herdade das Barradas da Serra
Estrada Nacional 261-1, Km 16, Grândola, 7570-351, Portugal
Tel. 00351/269/44 23 20
DZ ab 90 Euro/Nacht inkl. Frühstück