Was Archäologen in so etwa 350 Jahren wohl für Schlüsse ziehen, wenn sie Tausende schlecht verrottete Trampoline ausgraben? Sind sie schlau genug zu ahnen, dass sie sich auf einer ehemaligen Einfamilienhaus-Siedlung befinden? Oder denken sie: Oha, das war die Epoche, in der die westeuropäischen Völker mit Hüpfenergie experimentierten? Die Monstrosität eines Vorgarten-Trampolins steht jedenfalls in keinem Verhältnis zu seinem Nutzen. Ein paar Mal gehopst, einmal zur Kindernotaufnahme und dann steht der Verhau verwaist da und zwar locker bis zur mittleren Reife seiner Zielgruppe. Eine alte Schaukel eignet sich immerhin als romantisches Fotomotiv, aber was tun mit einer Sprungruine? Das Foto zeigt nun eine sinnvolle Zweitverwertung: Man kann frühmorgens auf dem Heimweg vom Club ein bisschen Trampolinfriedensbruch betreiben. Bisher brach man für so eine Krönung der Nacht ins Freibad ein. Fremde Hüpfburgen knacken ist unkomplizierter. Und man kann die Hose anlassen!
Beinfreiheit: Lederhose von Louis Vuitton, von Max Scharnigg.
Foto: Lukas Wassmann