Klassisches Problem: Man sitzt im Flugzeug neben der Wahnsinnsfrau mit Cartier-Uhr und hat alle Flirtsprüche vergessen. Dafür haben Uhrenhersteller vorgesorgt – zumindest wenn es eine Uhr mit römischen Ziffern ist. Da kann man harmlos auf die Vier deuten und sagen: »Nanu, die römische Vier ist doch eigentlich ein V mit einem Strich?« Da wird die Wahnsinnsfrau nett seufzen und die Anekdote erzählen, wonach die IV einst das Zeichen für den Obergott Jupiter war und man daher für Banalitäten lieber vier Striche machte. Oder die Geschichte vom Sonnenkönig, der kraft seiner stilistischen Weisheit die vier Striche als einzig richtige Schreibart für die Vier auf Uhren verordnete. Wenn die Wahnsinnsfrau das erzählt hat, ist es so weit, dass man selbst auch eine Theorie erläutern kann: Nämlich die von der schlicht schöneren Symmetrie, die mit der IIII einhergeht. Und von der Symmetrie auf Zifferblättern zum Lob eines besonders symmetrischen Gesichtes ist es dann ja wirklich nur noch ein Katzensprung.
Foto: Jonas Unger