Seifeprüfung

Die Werbespots der Achtzigerjahre versprachen, Geschirrspülen mache schöne Hände. Männer und schmutzige Teller waren darin nie zu sehen. 

Schaumschläger: Armreife und Ring aus der »Tiffany T«-Kollektion von Tiffany & Co.

Foto: Sarah Fürbringer

Die ganzen Achtzigerjahre hindurch liefen im Fernsehen Werbespots der Marke Palmolive, die ich als Kind hochgradig verwirrend fand. Es ging um eine jüngere Frau und eine ältere Dame namens Tilly, das Ganze spielte in einer Art Maniküre-Institut. Die Jüngere musste ihre Hände zeigen, und Tilly schimpfte ein bisschen, ohne dass ersichtlich ­wurde, was an den Händen nicht in Ordnung war.

In einem erstaunlichen nächsten Schritt ging es um Geschirrspül­mittel, und die Ältere sagte siegestrunken: »Sie baden gerade Ihre Hände drin!« Woraufhin die jüngere Dame zunächst kokett erschrecken, danach aber weiter in einem Schälchen voll Spülmittel herumpantschen musste. Schmutzige Teller waren in diesen Filmen ebenso wenig zu sehen wie Männer. Die Botschaft, man solle Geschirr spülen, weil es schönere Hände mache, erscheint auch mit zeitlichem Abstand ziemlich kurios. Nach der Logik könnte man zum Beispiel auch sagen, alle sollten bitte goldene Armreife tragen, weil es beim Geschirrspülen so schön klimpere.