Beachboys und Beachgirls

Wir stellen Ihnen jede Woche junge, talentierte Fotografen vor. Diesmal: Michael Heinsen fotografierte Badende in Odessa und Hundebesitzer in Albanien für seine Serie "Lovely People".

    Name: Michael Heinsen
    Jahrgang: 1962
    Ausbildung: Fotograf und diverse Assistenzen
    Webseite: www.michaelheinsen.de

    SZ-Magazin: Herr Heinsen, die Bilder aus Ihrer "Lovely-People"-Serie wirken auf den ersten Blick überzeichnet, fast skurril.
    Michael Heinsen: Mich interessieren die Ecken und Kanten, die kleinen alltäglichen Momente und die bisweilen skurrilen Ausprägungen menschlichen Seins. Ich erzähle in meinen Bildern gern Geschichten, in denen der Betrachter sich wiederfindet, sei es durch die Aktion des Protagonisten, sein manchmal ungewollt ehrliches Erscheinungsbild, sein Outfit oder durch die Location, die die Eigenart des Menschen unterstreicht oder kontrastiert.

    Sie haben für die Serie unter anderem in Albanien und Odessa fotografiert. Wie suchen Sie Ihre Modelle aus?

    Bei den Bildern aus der „Lovely People“-Serie ist die Vorgehensweise im Grunde immer die gleiche. Vorab suche ich mir ein Land oder eine Stadt aus, das oder die mir unbekannt ist und wo ich lustige Geschichten vermute. Dann suche ich Locations, die ich als kurios und speziell empfinde. Ich platziere mich dann mit Assistent und einem kleinen mobilen Lichtaufbau an diesen Locations und warte bis mir Leute begegnen, die den Raum auf irgendeine Art und Weise beleben. Meist wähle ich vorher schon einen Arbeits-Untertitel, der als gemeinsame Klammer dient. In Odessa war das „luxury and symplicity“, und wir haben die Menschen zu ihren Sehnsüchten und ihrer Vorstellung von Luxus befragt. Albanien hatte den Untertitel „dogs and heros“.

    Meistgelesen diese Woche:

    Sie sind erst spät zur Fotografie gekommen.
    Bevor ich Fotograf wurde, war ich therapeutisch in psychiatrischen Einrichtungen und im Stressmanagement tätig. Über eine nahezu „göttliche Eingebung“ habe ich irgendwann entschieden den Beruf zu wechseln und habe eine Ausbildung zum Fotografen mit diversen anschließenden Assistenzen gemacht. Obwohl sich mein Arbeitsfeld damit komplett verändert hat, ist mein Interesse an den Menschen geblieben.

    Was haben Sie als nächstes vor?

    Nachdem ich gerade ein heimisches Projekt mit Ostdeutschen Urlaubern umgesetzt habe, zieht es mich nun nach Nord-Korea und Japan.