Die Verwandlung

Wir stellen Ihnen jede Woche junge, talentierte Fotografen vor. Diesmal: Julia Volkmars Spiel mit Metamorphosen.

Name: Julia Volkmar
Jahrgang: 1985
Ausbildung: Studium der Visuellen Kommunikation an der UDK Berlin mit dem Schwerpunkt Ausstellungsdesign
Kontakt:
www.juliavolkmar.de

SZ-Magazin: Frau Volkmar, was war der Anlass für Ihr Projekt?
Julia Volkmar: Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit Metamorphosen. Inspiriert von Franz Kafkas Erzählung Die Verwandlung versuchte ich, den menschlichen Körper mit der Hülle eines Insekts zu verbinden. Statt des Kafka'schen Käfers nahm ich einen Schmetterling, der sich aus einer Raupe entwickelt und so eine noch viel drastischere Veränderung durchlebt.

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Warum ist es künstlerisch von Interesse, Verwandlungen darzustellen?
Weil die Kunst sich dabei am wirklichen Leben orientiert. Das Leben besteht aus vielen Durststrecken. Erst wer sie überwindet, erreicht am Ende sein Ziel. Veränderungen tragen das Potenzial der Verbesserung in sich. Auch Schlechtes, Unvollendetes kann besser werden. Und im Rückblick erkennt man, dass auch die Niederlagen nötig waren.

Wie haben Sie Ihre Ideen umgesetzt?
Zuerst habe ich mir Schmetterlinge gekauft und sie fotografiert. Danach habe ich die Fotografien mit einem Beamer auf mein Model projeziert und sie dann erneut fotografiert.

Gibt es ein Thema, das sich durch all Ihre Arbeiten zieht?
Ja, bei mir ist das der Raum. Mich fasziniert die Grauzone zwischen Zwei- und Dreidimensionalem. Ich spiele immer wieder mit diesen beiden Perspektiven. Außerdem finde ich die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Künsten interessant, so wie bei "Metamorphosen", wo Kunst, Literatur und ein naturwissenschaftlicher Prozess ineinander greifen.