Reine Kopfsache

Wir stellen Ihnen jede Woche junge, talentierte Fotografen vor. Diesmal: Simon Weller, der südafrikanische Friseursalons besucht hat.

Name: Simon Weller
Geboren: 1972 in England
Ausbildung: Studium als Grafikdesigner in Stoke-on-Trent
Homepage: www.simonweller.com

SZ-Magazin: Herr Weller, wie sind Sie auf die Idee für Ihr Projekt gekommen?
Simon Weller: Anfang 2009 bin ich durch's südliche Afrika gereist und habe in Botswana und Namibia viele dieser farbenfrohen Friseurhütten gesehen. Sie sind so liebevoll dekoriert, alles ist selbstgemacht – das hat mich sehr fasziniert. Gegen Ende meiner Reise habe ich dann noch das Township Gugulethu bei Kapstadt besucht, wo man fast an jeder Straßenecke so einen kleinen Friseursalon findet. Da beschloss ich, irgendwann zurückzukommen und diese Läden zu fotografieren. Inzwischen ist sogar ein Buch daraus geworden.

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Welche Hürden mussten Sie überwinden?
Die größte Herausforderung war die Sicherheit. Ich brauchte immer Führer, die sich in den Townships auskannten. Es war manchmal gar nicht leicht, die zu finden. Einmal hat mir ein Freund den Sohn einer Frau vermittelt, die bei ihm im Büro saubermacht. Diese Führer waren der Schlüssel zum Projekt: Sie haben für mich übersetzt und mir vom Leben der Township-Bewohner erzählt. Außerdem haben sie den Leuten dort meine Absichten erklärt. Wenn Journalisten in die Townships kommen, berichten sie in der Regel über Verbrechen oder Gewalt. Die Leute waren überrascht und erfreut, dass es mir um etwas ganz anderes ging. Alle Friseure, die ich porträtieren wollte, haben gerne mitgemacht.

Wer malt denn die Bilder, die an den Läden zu sehen sind?
Leider ist es mir nur selten gelungen, das herauszubekommen. Aber einige der Künstler habe ich getroffen, zum Beispiel Smoky und Espoir Kennedy, einen hervorragenden Maler. Ein interessanter Typ ist auch Chris Masakela aus Shoshanguve bei Pretoria. Sein Stil ist grell, aber liebenswürdig.

Was hat Sie dort am meisten überrascht?
Eindeutig die Tatsache, dass die meisten Friseure in den Townships weder Strom noch fließendes Wasser haben. Die Haarschneidemaschinen schließen sie an Autobatterien an, und zum Haarewaschen reicht ein Eimer Wasser.