»Wir lösen jeden Tag Routineaufgaben, ohne dabei zu kontrollieren, was wir gerade tun. Diese automatisierten Handlungen haben wir im Laufe unseres Lebens schon tausende Male ausgeführt. Wenn zwei Menschen aufeinander zulaufen, weichen sie unbewusst aus, bleiben aber auf Kollisionskurs, weil beide automatisch registrieren, dass auf einer Seite mehr Platz zum Ausweichen ist: Sie schwenken dorthin. Da sie sich dann wieder aufeinander zubewegen, weichen sie wieder aus, diesmal auf die andere Seite. Dieses Hin- und Herpendeln findet so lange statt, bis einer die bewusste Kontrolle einschaltet und damit den automatischen Handlungsablauf unterbricht. Er wartet nun vor der Korrektur der Bewegungsrichtung ab, wie sich das Verhalten der entgegenkommenden Person auf den eigenen Kurs auswirkt.« Thomas H. Stoffer, Professor für Allgemeine und Experimentelle Psychologie an der Universität München.
Rätsel des Alltags
Warum weichen zwei sich entgegenkommende Fußgänger immer in die gleiche Richtung aus, so dass sie wieder aufeinander zulaufen?