»Das hat hängt wohl in erster Linie mit Tradition und Gewohnheit zusammen. Der Geschmack des Bieres wird durch den Plastikbecher in der kurzen Zeit nicht verändert, allenfalls kann ein fabrikneuer Becher noch etwas nach Plastik riechen. Wenn das Bier länger steht, kann es vielleicht vorkommen, dass die rauere Oberfläche des Plastiks die Kohlensäure schneller entbindet, es also schneller schal wird. Aber lange stehen sollte Bier ja ohnehin nicht. Es liegt hauptsächlich am Trinkgefühl: Plastik wirkt immer irgendwie warm in der Hand, ein Glas dagegen gibt die Kühle des Biers an die Hand weiter. Man konsumiert Bier eben einfach mit mehr Sinnen – nicht nur mit Nase und Geschmacksknospen.«
Georg Schneider, Geschäftsführer der Weißbierbrauerei Schneider, Kelheim.
Die Kolumne »Rätsel des Alltags« wurde bis 2007 in unserem Heft abgedruckt. Aufgrund des hohen Interesses unserer Leser veröffentlichen wir ausgewählte Folgen an dieser Stelle noch einmal.
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