Was geht in der Musik besser als auf der Theaterbühne, Betterov?

Der Musiker und Schauspieler im Interview ohne Worte über Rastlosigkeit, Gaunertum und sein Leben als Azubi. 

Geboren 07. Februar 1994 in Bad Salzungen (als Manuel Bittorf)
Beruf Musiker, Schauspieler
Ausbildung Industriemechaniker-Lehre (abgebrochen), Schauspielstudium an der Universität der Künste Berlin
Status Berliner Klassensprecher

Es lief meistens Bruce Springsteen, wenn der Sänger und Songwriter Betterov als Junge – damals noch einfach Manuel – mit seinem Vater im Auto saß. Das hat er später mal erzählt, und vielleicht war es die Geschichte des amerikanischen Helden, die ihn auf den Weg brachte und zu Betterov werden ließ: raus aus der Provinz und dem eigenen Traum folgen. Aufgewachsen ist er in einem 900-Einwohner-Dorf in Thüringen, da gab es ja nicht viel mehr als Träume, die Umgebung war geprägt von Kurgästen. Heute ist sie eher für hohe AfD-Wählerzahlen bekannt.

Ein Theater in Eisenach änderte dann alles. Betterov begann zu spielen, von der Theaterbühne aus schlitterte er nach Berlin, in die Stadt der kulturellen Vielfalt. Tagsüber kämpfte er sich als Schauspielstudent durch Vorsprechtermine, nachts spielte er Songs in Kneipen und Clubs. Bis die Musik wichtiger wurde. Sein Debütalbum Olympia landete direkt auf Platz fünf der deutschen Albumcharts, schon seine erste Tour war ausverkauft. Er ist bis heute eine ziemlich einmalige Erscheinung. Raue Stimme, bildhafte Texte, seine Lieder pendeln zwischen Indierock und Post-Punk. Und er besingt die Themen, die seine ganze Generation bewegen: Rastlosigkeit, mentale Gesundheit, Selbstoptimierung. Und immer wieder auch die Flucht aus der Enge der Provinz. Ein Soundtrack, der vielen Jungen aus der Seele spricht.