Was tun Sie, um den momentanen Zustand der Welt zu ertragen?

Der Sänger und Songwriter Maxi Pongratz im Interview ohne Worte über seinen Humor, Ängste und die Bedeutung des Worts Kofelgschroa.

Geboren: 15. August 1987 in Oberammergau
Beruf: Sänger, Songwriter
Ausbildung: Abgeschlossene Lehre als Gärtner, abgebrochenes Studium des ­klassischen Akkordeons
Status: Des Scheene überwiegt

Maxi Pongratz hat schon allerlei ausprobiert: als Gärtner gearbeitet, Skipisten präpariert, Apfelstrudel gebacken, ist als Schauspieler durchs Land gezogen. Doch schlussendlich ist er vor allem Musiker. Angefangen hat alles bei der Trachtenmusik im heimischen »Ogau«, 2007 gründete Maxi Pongratz zusammen mit drei Freunden die Band Kofelgschroa, die hauptsächlich Volksmusik spielte. Der Kofel ist ein Berg bei Oberammergau, »Gschroa« ist für die bayerischen Leserinnen und Leser selbsterklärend, für alle anderen: Geschrei. Die Band verkündete 2018, eine Pause einlegen zu ­wollen. Seitdem steht Pongratz allein auf der Bühne, singt und spielt meistens ­Akkordeon und auch mal Gitarre. »Man denkt die Lieder«, sagt er, »je nachdem von welchem Instrument man kommt, immer a bissl anders.« Gerade tourt er mit seinem zweiten Album durchs Land, Meine Ängste, erschienen im Mai. Eine »Liebeserklärung an die ureigenen (engsten) Ängste« heißt es in der Ankündigung. Im Video zum ersten Stück, das passend Ängste heißt, schleppt Pongratz ein Klavier (das sinnbildlich wohl für die Last, die man so mit sich rumträgt, stehen soll) über Felder, durch Parks und Unterführungen. Und weil manchmal nur radikale Mittel helfen, um seine Ängste zu überwinden, brennt das Klavier zum Schluss lichterloh.