Wird der Humor im Alter besser, Rocko Schamoni?

Der Musiker, Autor und Regisseur Rocko Schamoni im Interview ohne Worte über die Hamburger-Nachtszene, seine Suche nach der Liebe und die Frage, warum er sich selbst als King bezeichnet.

Geboren: 8. Mai 1966 in Kiel
Beruf: Musiker, Autor, Regisseur
Ausbildung: Kunststuium ohne Abitur, nicht abgeschlossen
Status: Atemlos durch die Nacht

»Ich will Liebe. Starke Liebe«, sang Rocko Schamoni 1989, auf seiner Hand saß ein rotes, pochendes Herz, das aussah wie heute das Emoji, nur groß. Und auch wenn der junge Rocko die Liebe wirklich suchte, war das Lied ein Mix aus Schlager und Witz, so verstand er sich damals, als er vom Deich nach Hamburg kam, Punkrock auf der Gitarre spielte und sich halb selbstironisch King Rocko Schamoni nannte. Er lernte Die Goldenen Zitronen und Die Toten Hosen kennen, trat in deren Vorprogramm auf, gründete Bands, auch mit den Zitronen Schorsch Kamerun und Ale Sexfeind, wurde Teil des Trios Studio Braun, auch Humorvereinigung genannt, mit Heinz Strunk und Jacques Palminger (ihre Inszenierung Coolhaze läuft im Schauspielhaus Hamburg), eröffnete den »Golden Pudel Club«, eine Zeitlang sehr angesagt in der Hamburger Nachtszene, komponierte Musik für Theaterstücke und schrieb Romane, einer der besten ist sein erster, Dorfpunks, in dem Schamoni seine Jugend in Lütjenburg schildert. Die Liebe hat er gefunden, er lebt mit Frau und Tochter in Hamburg, und er macht weiter, atemlos, sein jüngstes Buch erschien im August: Der Jaeger und sein Meister ist eine Hommage an den Maler und Satiriker Heino Jaeger, der mit seinem pointenlosen Humor Helge Schneider und eben auch Rocko Schamoni prägte.