Sagen Sie jetzt nichts, Brigitte Hobmeier

Ein Interview, in dem die Schauspielerin nichts sagt und doch alles verrät: über die Zuschauer in der ersten Reihe, laszive Filmküsse und Haarextensions.

    Name: Brigitte Hobmeier 
    Geboren: 2. März 1976 in München 
    Beruf: Schauspielerin
    Ausbildung: Schauspielstudium an der Folkwang-Hochschule in Essen 
    Status: Münchner Kindl

    In ein paar Tagen wird wieder mal die »Goldene Kamera« verliehen, und diesmal ist sie nominiert: Brigitte Hobmeier, eine Schauspielerin, wie Deutschland sie lange nicht mehr hatte, so kraftvoll und körperlich, so echt und krass und direkt, dass man endlich wieder weiß, was das eigentlich heißt, wenn ein paar Menschen auf der Bühne das Leben nachspielen. Bekannt wurde sie als Lulu und Geierwally im Münchner Volkstheater, inzwischen ist sie einer der großen Stars bei den Kammerspielen, wo sie gerade wieder als Susn im gleichnamigen Stück von Herbert Achternbusch tragisch vor sich hin existiert. Seit Jahren suchen die Journalisten etwas hilflos nach Namen, die dieser bayerischen Wahnsinnsfrau gerecht werden: Madonna, Vamp, Venus von Ismaning. Brigitte Hobmeier kann eben alles, radikal sündigen, radikal entsagen, radikal verführen. Vor Kurzem spielte sie die Hauptrolle im ZDF-Fernsehfilm Die Hebamme. Danach hatte man das wohltuende Gefühl, dass die GEZ-Gebühren gelegentlich doch zu Qualität, Sinn und Schönheit führen.

    Fotos: Frank Bauer