Sagen Sie jetzt nichts, Django Asül

Der Kabarettist Django Asül über Thilo Sarrazin, den Integrations-Bambi und Heimweh nach Niederbayen.

    DJANGO ASÜL

    Geboren: 19. April 1972 in Deggendorf
    Beruf: Kabarettist
    Ausbildung: Abitur, Ausbildung zum Bankkaufmann, Ausbildung zum Tennislehrer
    Status: Kann alles, außer Hochdeutsch

    Zwei Stunden vor seinem Auftritt im Münchner »Lustspielhaus« sitzt der im niederbayerischen Hengersberg aufgewachsene Django Asül, bürgerlich Uğur Bağışlayıcı, im Zuschauerraum und trinkt Tee. »Erkältung«, hustet er, den dicken Wollschal wie eine Krause um den Hals gewickelt. Asül, der bereits Mitte der Neunzigerjahre auf der Bühne stand, steht in der Tradition politischer Kabarettisten wie Bruno Jonas. Beim Maibockanstich im »Hofbräuhaus« witzelte er vor Kurzem über einen CSU-Politiker: »Der kann heute Abend nicht hier sein, der hat ein Kündigungsgespräch mit seiner Frau!« Asül gilt auch als einer der Ersten, die ihr Publikum mit amüsanten, klugen, aber auch brutal ernsten Pointen über das Leben von Ausländern in Deutschland – vor allem Türken – zum Lachen brachten. Asüls Eltern waren türkische Gastarbeiter. Er selbst hat vor zwei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Sein Markenzeichen ist neben dem niederbayerischen Zungenschlag der fast kahl rasierte Kopf und die auch noch in Anatolien Respekt verschaffende Nase. Zur Begrüßung sagt er: »Ah, Süddeutsche Zeitung. Schön. Sag mal, wie lang gibt’s des noch – Zeitung?« Asül ist mit seinem Programm Paradigma gerade in Deutschland auf Tour.

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    Fotos: Frank Bauer