Sagen Sie jetzt nichts, Erwin Huber

Der ehemalige CSU-Chef im Interview ohne Worte über seinen Nachfolger Horst Seehofer, seinen Musikgeschmack und Multikulti.

    Geboren: 26. Juli 1946 in Reisbach
    Beruf: Politiker
    Ausbildung: Steuerinspektor, Abendgymnasium, Studium der Volkswirtschaftslehre
    Status: Platzhirsch a. D.

    Erwin Huber empfängt uns in seinem kleinen, bescheiden eingerichteten Büro im bayerischen Landtag. Es ist sogar so klein, dass die Ausrüstung unseres Fotografen nicht zusammen mit ihm in den Raum passt, die Kamera muss also im schmalen Vorzimmer installiert werden und durch die offene Tür in den Hauptraum hineinfotografieren. Nach der Wahlniederlage der CSU im Jahr 2008 (43,3 Prozent! In Bayern!) schien es, als habe diese Schlappe niemanden mehr gestört, ja zerstört, als ihn, aber das ist nun auch schon wieder sechs Jahre her, und Erwin Huber – ist wieder oder immer noch da. Der Mann ist eine Art Langzeitbatterie des bayerischen Politikbetriebs. Natürlich hat er schon feudalere Zeiten erlebt, aber das scheint ihm wenig auszumachen, solange er noch ein bisschen mitmischen kann. Mit dieser Grundeinstellung, jede Arbeit ordentlich zu erledigen, stellt er sich auch unseren Fragen. »Kommt das auch rüber?«, »Haben Sies?«, fragt er alle paar Minuten. »Ich hätte gut noch zehn weitere Fragen geschafft«, sagt er bei der Verabschiedung. Allein als wir wissen wollten, wie er sich seinen Ruhestand vorstelle, zuckte er kurz angewidert zusammen: »Schrecklich!«

    Fotos: Frank Bauer