Sagen Sie jetzt nichts, Giorgio Moroder

Musikproduzent Giorgio Moroder im Interview ohne Worte über Discomusik, Skifahren und eine kleine Macke, die er bisher geheim halten konnte.

    Geboren 26. April 1940 in St. Ulrich/ Südtirol
    Beruf Musikproduzent, Filmkomponist
    Ausbildung Bassist bei Johnny Hallyday
    Status Oldie but Goldie

    Zur Begrüßung gibt es den Fist Bump: Faust trifft auf Faust. Natürlich, so einer aus der Discoszene muss ja cool bleiben. In jungen Jahren produzierte Giorgio Moroder Schlager wie Ricky Shaynes Ich sprenge alle Ketten, dann sang er selbst Lieder wie Looky Looky, ließ es aber bald wieder. Erfolgreich wurde Moroder, als er mehr und mehr Instrumente durch Synthesizer ersetzte: Die Donna-Summer-Hits Love To Love You, Baby und I Feel Love gelten als so wegweisend für die elektronische Musik, dass ihm vor wenigen Jahren Daft Punk einen Song widmete: Auf Giorgio by Moroder erzählt er, unterlegt von Technobeats, von seinem Leben, das in Südtirol unter dem Namen Hansjörg Moroder beginnt. Seitdem sprechen ihn Fremde auf der Straße in Los Angeles an, wo er heute lebt.

    Als es Ende der Siebzigerjahre bergab ging mit Disco, komponierte Moroder bereits Filmmusik und gewann für Midnight Express den Oscar. Als es gar nicht mehr mit der Musik funktionierte, stieg Moroder ins Kunstgeschäft ein, entwickelte ein Auto, tüftelte an einem Cognac. Nun tritt er, Daft Punk sei Dank, als DJ auf, teilweise vor 30 000 jungen Leuten. Wenn die vorn richtig mitgehen, sagt er, fühlt er sich wie Mitte zwanzig. So erklärt sich der Titel eines seiner neuen Stücke fast selbst: 74 Is The New 24.

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    Fotos: Alfred Steffen