Sagen Sie jetzt nichts, Johanna Wokalek

Ein Interview, in dem die Schauspielerin nichts sagt und doch alles verrät.

  • Normalerweise tragen Sie Ihr Haar lang. Für Ihre Rolle in Die Päpstin bekamen Sie eine Halbglatze verpasst. Sehr schlimm?

  • Wahrscheinlich geht Papst Benedikt XVI. eher selten ins Kino. Trotzdem: Wie fände er den Film wohl?

  • Gegenfrage: Was halten Sie von seiner Arbeit?

  • Wie oft gehen Sie denn in die Kirche pro Jahr?

  • Die Johanna aus dem Film agiert im Mittelalter wie eine emanzipierte Frau. Wie steht es heute mit der Gleichberechtigung?

  • Im letzten Jahr spielten Sie eine RAF-Terroristin, nun eine Heilige: Wo steckt mehr Johanna Wokalek drin?

  • Wie reagieren Sie, sollten Sie als Deutsche in Ihrer Wahlheimat Österreich mal doof angemacht werden?

Vorheriges Bild Nächstes Bild


Name: Johanna Wokalek
Geboren: 3. März 1975 in Freiburg im Breisgau
Beruf: Schauspielerin
Ausbildung: Schauspielstudium am Max Reinhardt Seminar in Wien
Status: Wir sind Päpstin

Johanna Wokalek hat beim Shooting nur eine Sorge: dass auf den Fotos ihre Beine zu kurz wirken. Man kann Wokalek diese Körperkontrolle kaum verdenken, musste sie doch für die Hauptrolle in Die Päpstin mit all ihren Reizen geizen – die Brüste weggebunden, der grazile Körper in eine Kutte gesteckt, sogar den Kopf hatte man ihr kahl rasiert. Die Geschichte des ungebildeten Mädchens, das durch viele Zufälle als Mann verkleidet auf dem Stuhl Petri zu sitzen kommt, haben Kirchenhistoriker längst zum Mittelalter-Märchen degradiert. Bei Johanna Wokaleks Karriere stimmt dagegen alles: Seit Jahren brilliert die Schülerin von Klaus Maria Brandauer am Wiener Burgtheater; dazu eine Filmrolle nach der anderen wie die der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin oder jene in Barfuss mit Til Schweiger. Nun also eine Heilige. Übrigens, Frau Wokalek: Ihre Beine sind auf unseren Fotos gar nicht zu sehen.

Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.