Sagen Sie jetzt nichts, Klaus Töpfer

Ein Interview, in dem der Ex-Minister nichts sagt und doch alles verrät: über seine Solaranlage, Wendehälse beim Atomausstieg und den geringen Einfluss der Politik auf's Weltgeschehen.

    Normal 0 21


    Name: Dr. Klaus Töpfer
    Geboren: 29. Juli 1938 in Waldenburg, Schlesien
    Beruf: Politiker Ausbildung: Studium der Volkswirtschaftslehre in Mainz und Frankfurt, Promotion in Münster
    Status: Wie guter Wein, je älter, desto vernünftiger

    Meistgelesen diese Woche:

    Klaus Töpfer hat 25 Minuten für das Interview in seinem Kalender freigeräumt. Er hat immer noch viel zu tun, auch mit fast 73 Jahren, auch nach mehr als vierzig Jahren im politischen Betrieb. Er war Bundesumweltminister Ende der Achtzigerjahre, Bundesminister für Raumordnung und Städtebau in den Neunzigerjahren, 1998 wurde er Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi. Am besten kann man seine Entwicklung vielleicht mit der von Heiner Geißler vergleichen, der wie Töpfer früher zum konservativen Stamm der CDU gehörte und sich dann allmählich immer weiter nach links orientierte, sozialer und milder wurde. So wie andersherum etwa Otto Schily vom RAF-Anwalt im Alter zum »Law and Order«-Innenminister mutierte. Heute engagiert sich Töpfer als Vizepräsident der Welthungerhilfe e.V., im Frühjahr saß er auch der Ethikkommission Atomkraft vor, die den Atomausstieg empfahl. Töpfer gehört zu jenen Politikern, die vor der Kamera immer ein bisschen hölzern wirken, aber gerade das macht ihn sympathisch. Und glaubwürdig.

    Fotos: Maurice Weiss / Ostkreuz