Sagen Sie jetzt nichts, Rea Garvey

Sänger Rea Garvey im Interview ohne Worte über seine irische Heimat, starken Haarwuchs und Friedrich Nietzsche.


    Geboren
    3. Mai 1973 in Tralee, Irland
    Beruf Sänger und Songwriter
    Ausbildung Marketing- und Französisch-Studium
    Status Kuschelrockstar

    In Tralee in Irland gibt es den westlichsten Bahnhof Europas, dazu rund achtzig Pubs, und das wars eigentlich. Es ist der Ort, aus dem Rea Garvey kommt, früher Sänger von Reamonn, heute irgendwie alles, Sänger, Promi, Produzent, Juror, Coach, Fernsehstar und Idol vieler Teenager, die später mal was Ordentliches machen wollen, nämlich berühmt werden. Garvey ist Ire, aber das haben die meisten Deutschen längst vergessen – es ist ähnlich wie bei den Klitschkos, denen glaubt auch keiner, dass sie eigentlich Ukrainer sind. 16 Jahre ist es her, dass Rea Garvey nach Deutschland ausgewandert ist. Er hat dann eine Weile T-Shirts auf Festivals verkauft, eine Zeitungsannonce aufgegeben, ein paar Musiker um sich versammelt und die Band Reamonn gegründet. Seitdem ist dieser Mann erfolgreich – auch weil ihm der Zeitgeist perfekt in die Karten spielt: der wilde Bart, die sanften Texte, die Tätowierungen und Rockerringe, die süße Tochter; Garvey ist beides, ein bisschen hart und ganz weich, genau der coole Daddy, um den sich im Moment die Werbung, die Zeitschriften, die Mode- und die Popwelt reißen. Da passt es perfekt, dass er damals einen Song zu Til Schweigers Wohlfühlkomödie Keinohrhasen beigesteuert hat. Garveys neues Solo-Album trägt den Titel Prisma und ist gerade erschienen.

    Fotos: Dominik Butzmann